Cover mit einer
Zeichnung von Horst Hussel
für Gerhard Altenbourg aus dem Jahr 1960.
|
184 Seiten,
Fadenheftung in schwarzem Karton mit handgeleimtem Etikett
in Blindprägung, aquamarinblaues Vor- und Nachsatzpapier.
Vierfarbdruck
ISBN 978-3-943768-74-9
29,90 Euro
Vorzugsausgabe A = Nr. 1 bis 15
Mit einer Kaltnadelradierung von der unverstählten
Platte, einer unikaten Graphit-Zeichnung auf handgeschöpftem
Bütten von Gangolf Ulbricht sowie dem Silbergelatine-Abzug
eines Altenbourg-Porträtfotos von 1967 auf Baryt-Papier.
400 EUR - bereits vergriffen!
Vorzugsausgabe B = Nr. 15-50
Mit einer handkolorierten Radierung und dem Handabzug
des Porträtfotos in Buchhülle..
180 EUR - nur noch 10 Expl. lieferbar!
Vorzugsausgabe C = Nr. 51-100
Mit einer Radierung und C-Print des Porträtfotos
im Schuber.
100 EUR
Zu bestellen über den Herausgeber
|
Gerhard
Ströch, der sich seit Mitte der 50er Jahre Altenbourg
nannte, war schon auf dem Weg zur Meisterschaft, als
er den acht Jahre jüngeren Kunststudenten Horst
Hussel kennenlernte. Beide verband ihre Liebe zu Außenseitern
in der Kunst und Literatur. Ihr Briefwechsel, der hier
erstmals vollständig ediert wird, bezeugt eine
eigenwillige, wie Hussel sagt: "schonende"
Freundschaft. Grafiken, die Sie einander gewidmet haben,
literarische Texte sowie teils erstveröffentlichte
Fotografien ergänzen die Briefe, die einen Kosmos
literatur- und kunstgeschichtlicher Bezüge entwerfen.
Vorzugsausgabe A:
mit Kaltnadelradierung, Fotohandabzug (Jens Polz), Graphitzeichnung
auf Bütten.
Das Buch und die Beigaben werden in einer Mappe von
Silke Steinhagen (Weimar) geliefert.
Radierungen von Horst Hussel für die Vorzugsausgaben
B und C.
|
Pressestimmen
Dieses Buch der Briefe lebt von Bildern. Denen, die man sich
gegenseitig schickt (die zahlreich abgebildet sind), den selbstgemachten
also, denen, die man irgendwo gesehen hat und über die
man spricht - und schließlich auch jenen Bildern, die
im Kopf des Lesers von „Salut & Flügelschlag“
entstehen. Kein Wunder, denn es sind Künstlerbriefe.
Wo in diesen das Wort aufhört, beginnt das Bild - und
umgekehrt.
(...) Die Mithandelnden, darunter bis heute bekannte und schon
damals unbekannte, werden vom Herausgeber Jens-Fietje Dwars
mittels zahlreicher Anmerkungen detailgenau in ihren jeweiligen
Verstrickungen zu Hussel und Ströch (Altenbourg) vorgestellt.
Was verbindet zwei an sich doch konkurrierende Künstler,
die Briefe wie Brücken zueinander bauen? Altenbourg,
der sich in der Provinz gelegentlich wie lebendig begraben
vorkommt, spricht es aus – „gleiche Buchinteressen
lassen die Zeit wie im Flug vergehen“ (8. November 1961).
(...) Noch etwas fällt dem nicht nur lesenden, sondern
schauenden Publikum ins Auge: Hussel als Fotograf! Auch das
ist er mit Passion bis heute - und dieser Freude am Bild,
das per Knopfdruck entsteht, sind erstaunliche Porträtaufnahmen
von Gerhard Altenbourg zu verdanken, die ihn 1961 und 1962,
dann mit einer Pause, 1967 zeigen. Wir sehen einen sehr repräsentativ
wirkenden, bürgerlich hin zur Größe strebenden,
fast schon aristokratischen Mann mit Mitte Dreißig (in
schwarzem Anzug und teilweise mit einem arrogant wirkenden
Hut), sehr sendungsbewusst und mit scharfem Existenzialisten-Profil.
(...) Wer an echter Poesie, also jener, die sich immer verbirgt,
teilhaben will, der lese dieses Briefgespräch zweier
Künstler, die im Peripheren ein Zentrum finden (feiern!),
das alltägliche Ahnungen auf überreiche Weise transzendiert.
Gunnar Decker, in: Marginalien. Zeitschrift für
Buchkunst und Bibliophilie. Heft 1/2017
„Mit Salut und Flügelschlag“ überschreibt
der Herausgeber dieses erstaunliche Konvolut von Briefen,
Zeichnungen, Manuskript-Faksimiles und Fotos, gedruckt in
einer Zeit, da kaum noch Papierbriefe, von Hand geschrieben,
zirkulieren. (...) Ihr Briefwechsel setzt 1960 ein, zwischen
dem damals 26-jährigen, zum Kollegen „aufblickenden“
Hussel und dem damals 34-jährigen Ströch, der im
Jahr zuvor endgültig in sein Elternhaus zurückgekehrt
war und begonnen hatte, daraus ein Kunstgehäuse zu schaffen.
Im Verlauf des Briefwechsels bleibt man beim „Sie“,
auch wenn man vertraut miteinander plaudert, in anspielungsreichem,
humorvollem, sprachlich gelegentlich virtuosem Tonfall. Zwei
Könner, der eine durch seine Bekannt-, ja später
Berühmtheit im Westen ausgezeichnet, der jüngere
sich einen Ruf nach und nach erarbeitend: skurrile Solitäre
beide. (...)
Besonders Hussel, der mit Veröffentlichungen im Eulenspiegel
Verlag, bei Reclam oder im legendären POESIEALBUM nach
und nach im Lande bekannt wird, ohne sich für Geld und
gute Worte zu verkaufen, nutzt Briefe, um der Sprach-Spiellust
freien Lauf zu lassen. (...)
Was dieses Buch aber vor allem auszeichnet: die vielfältigen
und genauen Anmerkungen des Herausgebers, bisweilen den Briefen
im Umfang gleichkommend. Da scheint eine ganze Epoche, eine
Welt-DDR und eine Welt ohne DDR-Insel auf. Das Leben um die
Briefe und deren Verfasser herum wird deutlich: gemächlich
und frustrierend, freizügig im Geiste und beschränkt
in den Buch- und Kunst-Materialien. Wenn eine übers Wasser
schallende Musik erwähnt wird, vermerkt der Herausgeber,
das dies vom Altenburger „Cafe Teichterrassen“
herrührte. Genau solche scheinbaren Kleinigkeiten sind
es, die ein Epochenbild anschaulich machen. Eine Künstlerwelt,
die Hussel nebenbei so zusammenfasst: „Ich weiß
gar nicht, was das ist: modern.“
Matthias Biskupek, in: Palmbaum, Heft 1/2017
|
|