Rolf
Schneider
Die Seiltänzerin.
Erzählungen
mit vier Holzschnitten
von Klaus Süß
Hrsg.,
gestaltet und mit einem Nachwort versehen von Jens-Fietje
Dwars.
112 Seiten,
Engl. Broschur mit handmont. Etikett in Prägung,
kardinalrotes
Vor- und Nachsatzpapier,
bordeauxfarbener Lesefaden
Holzschnitte in gelb und schwarz
500 num. Expl.
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50
Vorzugsexemplaren
liegt je ein signierter Abzug des oben stehenden
Farbholzschnittes "Der Kuß" von Klaus
Süß bei:
ISBN 978-3-943768-61-9
Vorzugsausgabe Nr. 1-50: 59,90 EUR
Normalausgabe Nr. 51-500: 14,90 EUR
Nur noch 10 VA lieferbar!
Zu bestellen beim
Herausgeber.
Siehe auch den neuen Roman
von Rolf Schneider
in der Edition Ornament:
Ebereschenfeuer
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"Die Seiltänzerin"
und "Der Hochmütige" - Holzschnitte
von Klaus Süß.
Drei Pretiosen der Erzählkunst: Der Band beginnt mit
„Superbia“ – einem superben Bekenntnis zum
Hochmut, zum hohen Mut, der keine falsche Ehrfurcht, kein
Liebedienern vor Autoritäten kennt, und deshalb von jenen
Kleingeistern, deren Anmaßungen er sich zu erwehren
hat, als Arroganz missdeutet wird.
„Die Seiltänzerin“ spiegelt in der Geschichte
eines Gemäldes oder vielmehr in den Geschichten seiner
wechselnden Besitzer nach dem Vorbild von Schnitzlers „Reigen“
das Ganze einer Epoche. Dazwischen steht die dritte Erzählung,
die ein Gedankenexperiment wagt: Was hätte geschehen
können, wenn die Leipziger Demo vom 9. Oktober 1989 nicht
friedlich verlaufen wäre? Indem Rolf Schneider wie ein
Chronist von den fruchtbaren Folgen eines furchtbaren „Blutmontags“
berichtet, stellt er unseren Glauben an das Faktische in Frage,
zwingt er uns, nichts als gegeben hinzunehmen. Der Chemnitzer
Holzschneider Klaus Süß hat vier expressive Bilder
für den Band geschaffen.
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Aus dem Nachwort
„Der Verfasser
des Vorliegenden ist im Jahre 1932 geboren und nahm einen
Bildungsweg, der sich durch keinerlei Besonderheiten hervortut;
seine Zuneigung zu jener Literatur, die sich die schöngeistige
nennt, datiert er etwa mit seinem fünfzehnten Lebensjahr,
und da sie das einzige konstante Interesse war, zu dem er
sich je entschließen konnte, machte er sie zu seiner
Profession.“
So steht es im Klappentext des Büchleins Aus zweiter
Hand, mit dem Rolf Schneider 1958 im Aufbau-Verlag sein Debüt
gab. Der schmale Band bot auf nur 76 Seiten „Literarische
Parodien“, und doch: was für ein Paukenschlag!
Da betritt ein 26-jähriger die Bühne, hat noch nichts
eigenes veröffentlicht und wagt es, die Größten
seiner Zunft zu parodieren! Und das auch noch mit Kafka, Benn,
Ernst Jünger und Hemingway – Klassikern der Moderne,
die keineswegs zum Bildungskanon der jungen DDR gehörten.
Genau so tritt uns der Autor 58 Jahre später aus dem
hier vorliegenden Bändchen entgegen: selbstbewusst souverän,
sich gleich mit dem ersten Text zum Hochmut bekennend, zum
hohen Mut, der keine falsche Ehrfurcht, kein Liebedienern
vor Autoritäten kennt, und deshalb zur Hoffart neigt,
zum Stolz, den jene Kleingeister, deren Anmaßungen sich
der Solitär immer und überall zu erwehren hat, als
Arroganz deuten.
(...)
Klaus Süß wurde 1951 im Erzgebirgischen Crottendorf
geboren. Er war Heizungsmonteur und Ingenieur für Luft-
und Kältetechnik, hat sich das grafische Handwerk in
Laienzirkeln und autodidaktisch angeeignet, bevor die Aufnahme
in den Künstlerverband der DDR ihm ermöglichte,
seit 1986 freischaffend zu arbeiten. Seitdem hat der Chemnitzer
seine eigene Formensprache entwickelt, die den deutschen Expressionismus
als Anreger nicht verleugnet, aber auch nirgends kopiert.
Seine Holzschnittzyklen, Pressendrucke und aquarellierten
Künstlerbücher finden sich in den wichtigsten Buchkunst-Sammlungen
des In- und Auslandes.
Genießen Sie die Spannung zwischen der scheinbar abgeklärten
Ironie der Texte und der Sprengkraft der Bilder. Beide zusammen
lassen das Buch vibrieren....
Pressestimmen
Rolf
Schneider zeigt sich souverän als ein Meister der Ironie
Stoff für einen Epochenroman steckt in dieser gerade
mal 54 Seiten langen Erzählung ("Die Seiltänzerin").
(...) Rolf Schneider ist ein Mann, der sehr viel weiß
und so souverän über dieses Wissen verfügt,
dass er damit spielen lkann. Gelassenm: seiner Kentnisser
und seiner Kunst gewiss. (...)
Mancher braucht vielleicht eine Weile, um die bittere Wendung
dieses Textes ("Blutmontag") zu verstehen und am
Ende zu genießen, wie virtuos Ironie der Geschichte
vor Augen geführt wird ...
Irmtraud Gutschke, in: Neues Deutschland, 23.6. 2016
Der Schneider-Band erfährt durch die Farbholzschnitte
des Chemnitzers Klaus Süß eine ganz eigene Erweiterung.
Natürlich reizen Geschichten (von einem gebürtigen
Chemnitzer), bei denen es unmittelbar um Künstler oder
die Karriere eines einzelnen Kunstwerkes geht, den Graphiker.
Die Seiltänzerin balanciert über spitzfingrigen
Beifallsklatschern, der Hochmütige wirft den Kopf so
weit in den Nacken, dass ihm die Krone fast abfällt.
Süß hat Neuerungen der klassischen Moderne aufgenommen.
Seine Holzschnitte, in den Gefahr-Farben gelb und schwarz,
sind vom Geist unserer Zeit, aber auch dem eines vor hundert
Jahren blühenden Expressionismus geprägt. Schneiders
konservativer, manchmal fast klassischer Duktus, durchaus
einem Kleist verwandt, hat doch eine Spann- und Spannungskraft,
die den Leser verführt, bei der Handlung zu bleiben,
aber die Ruhebank eines Bildes zu nutzen: Wir stecken mitten
in der Gegenwart, weil hier etwas erzählt wird, das uns
auch vor Jahrzehnten schon beschäftigte.
Matthias Biskupek, in: Palmbaum. Literarisches
Journal aus Thüringen. Heft 1/2016
Den Leser erwarten hier drei Kostbarkeiten der Kunst
der gelungenen Erzählung: Das Buch beginnt mit dem Text
„Superbia“, einem selbstbewussten Bekenntnis zum
Hochmut. Die zweite Geschichte, „Blutmontag“,
erzählt, was hätte geschehen können, wenn bei
den Montagsdemos in Leipzig 1989 doch scharf geschossen worden
wäre. Die Titelgeschichte,
„Die Seittänzerin“, liefert ein gewitztes
Spiel um die Wechselfälle der Ideologien und der Kunstmoden.
Rolf Schneider schreibt in einer ironisch gebrochenen, sarkastisch
nüchternen Sprache, die den eigentlichen Lesegenuss ausmacht.
Die souveräne Abgeklärtheit des Autors spiegelt
sich im Sprachstil. Ich habe in letzter Zeit keine so stilsicheren,
stimmigen Erzählungen gelesen.
Salli Sallmann, in: Kulturradio RBB
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