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Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, durchgehend
farbige Abb.
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ISBN 978-3-943768-87-9
Normalausgabe: 24,90 EUR
Zwei Vorzugsausgaben in je nur 15 Exemplaren
mit handkolorierter Radierung von Gerd Mackensen und
einem handgeschiebenen Gedicht von Wilhelm Bartsch.
Jeweils in separater Grafikmappe.
A: mit der Radierung "Wundersames Machtgetränk":
100,00 EUR
B: mit der Radierung "Heute kratzen wir nicht"
und einer Handschrift von Bartsch: 125 EUR
Zu bestellen über den Herausgeber.
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In
seinem neuen Gedichtband wandert Wilhelm Bartsch durch
Raum und Zeit. Mit dem Knotenstock von Johann Gottfried
Seume teilt er kräftig aus: nach links und rechts,
gegen die Ostrygods und die Fishygods, die heute Ossis
und Wessis heißen, muslimische Saupreußen
und männliche Genderstuten. Ein illustrer Geisterreigen
steht ihm bei: von Tannhäuser und Walther von der
Vogelweide über Luther, Schiller, E.T.A. Hoffmann
und Heine bis zu Brecht und Joyce ... Mit zornigem Grimm
und souveräner Ironie, die der Sondershäuser
Maler und Grafiker Gerd Mackensen kraftvoll expressiv
zur Augenlust steigert.
Ich bin
so frei, da frei ich hab / den Himmel unter Gleichen.
Herr Geldsack, nimm den Bettelstab! / Wir sind ja doch
die Reichen!
Wilhelm
Bartsch, 1950 in Eberswalde geb., Ausbildung
zum Rinderzüchter. Philosophiestudium in Leipzig,
später dort auch am Literaturinstitut. War u.a.
als Korrektor, Rotationsarbeiter, Zirkelleiter, Dramaturg,
Heimerzieher, Postfacharbeiter und Nachtwächter
tätig. Seit 1983 freier Schriftsteller in Halle/Saale.
Jüngste Bücher: Meckels Messerzüge. Roman,
2011;
Die alte Marke Wanderer. Gedichte,
Edition Ornament 2012;
Das bisschen Zeug zur Ewigkeit. Roman, 2013;
Amerikatz. Roman, 2015
Zeichnungen von Gerd Mackensen
Radierungen von Gerd Mackensen
für Vorzugsausgabe A und B
Gerd
Mackensen, 1949 in Nordhausen geb., studierte
von 1970 bis 1975 an der Hochschule für Bildende
Künste Dresden, seitdem freischaffend; lebt und
arbeitet seit 2008 in der Alten Schule von Sondershausen.
Seine Bilder, die sich in zahlreichen Sammlungen des
In- und Auslandes finden, zeugen mit hintergründigem
Witz und überschäumend vitalen Farbakkorden
von ungezähmter Fabulier- und Lebenslust.
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Pressestimmen
„Das ist nicht weniger als der Gedichtband zur Stunde.
..., zur alteingeübten deutschen Seelenlage: Folgsamkeit
nach oben und Abschottung nach unten. (...) Klug, schlank,
rasant: Fast 100 Gedichte präsentiert der grafisch von
Gerd Mackensen gestaltete Band, der Bartsch auf der Höhe
seiner zeitdiagnostischen Könnens zeigt – in einer
Liga mit Zeitdichtern wie Volker Braun und Peter Hacks. Die
Gegenwart wird präzise auf den Schmerzpunkt gebracht,
dass es nur so summt, aber niemals jammert. Lyrik auf Rezept:
Man geht bester Dinge aus der Leviten-Lese heraus.“
Christian Eger, Mitteldeutsche Zeitung
Mit den „Zornigen Gedichten“ bekommt jeder sein
Fett ab, der sich in der unheilvollen Geschichte des Futterneides
und Wadenbeißens Heldenstatus erkämpft oder erschlichen
hat. Ob in flotten Reimen, freien Rhythmen oder im strengen
Metrum – Bartsch handhabt die Sprache nicht als Florett,
vielmehr als Prügel, und statt mit Pfeil und Bogen jagt
er die die nackten Affen der Eitelkeit mit der Kalaschnikow
von den Sockeln ihrer Denkmäler. Dafür braucht der
Lyriker schon eine gehörige Portion Selbstbewusstsein
und Gewährsmänner von echtem Schrot und Korn wie
James Joyce, Wolfang Hilbig, Robert Gernhardt oder Bertolt
Brecht. Den Knotenstock hat er sich vom Fußwanderer
Seume geborgt, die „gotischen Knoten“ darin sind
„ganz naturgewachsen“, damit haut er Schneisen
in die verfilzten Wälder deutscher und globaler Denkfaulheit.
(...)
Was immer den Empörungspegel an deutschen Stammtischen
in die Höhe schnellen lässt, Bartsch nimmt es auf
seine literarische Schippe ...
Expressive Farbzeichnungen von Gerd Mackensen, zwischen deftiger
Harlekinade und erotischer Phantasie wechselnd, steigern den
sinnlichen Genuss an diesem opulenten Parforceritt durch vermintes
Gelände.
Thomas Böhme, Kreuzer
Eins mit dem Knotenstock
So auf die Zwölf in Versen gab es lange schon nicht:
Eine Lese- und Augenlust, dieses Buch, fürwahr,
das es in sich hat wie nur wenige Gedichtbände.
Der absolute Tipp: gegen Geistesmüdheit im Sommer!
André Schinkel, in: FRIZZ - Das Magazin für
Halle, Juli 2018
Es ist ein lyrisches
Ereignis, wie sich der Autor ins Zeit-und Weltgedränge
stürzt.(...) Ein Paradebeispiel für Wilhelm Bartschs
Zeit- und Streitdichtung ist »Oystrygods gaggin Fishygods«
(ein Zitat aus »Finnegans Wake« von Joyce), eine
Schimpfkanonade, in der Ossis und Wessis sich alles Gärende
und Schwärende von der sozialen Seele reden – rabelaisch-grobianisch
oder katalaunisch. (Joyce spielt auf die Schlacht zwischen
Ost-und Westgoten auf den katalaunischen Feldern im Jahre
451 an.)
Wie in diesem Text setzt es auch in anderen Hieb auf Hieb,
Bartschs Poltergeist rumort mächtig in allen
Dreckecken des deutschen Hauses. Empört Euch! –
Stephane Hessels Devise wird hier in (Knittel-)Verssprache
befolgt. Attackiert werden religiöse und politische Orthodoxie
(»Ihr stur binären Scheißsysteme!«),
nationaler und regionaler Größenwahn (»Saupreuß,
muslimischer!), prekäre Lebens- und Arbeitsverhältnisse
(»Neue Jobs«), Genderismus (»Wertex Frax
Genderprofessorix!«) – das Schmähgedicht
als Kunstform.
Und der Dichter scheut nicht zurück vor Agitprop –
oder sollte man sagen, Agitpop: »Demosprüche,
Knallbonbons, Gedichteposter«. Ein fulminantes satirisches
Resümee, Ernst Moritz Arndt paraphrasierend, beschließt
den Band: »Das schlande Deutschganz soll es sein«.
(...) In Strich und Farbe vibrierende Zeichnungen von Gerd
Mackensen erhöhen den Reiz des Bandes, in dem rabiate
Zeitkritik und lyrische Artistik zusammenfinden.
Jürgen Engler, in: Neues
Deutschland,
August 2018
Der titelgebende Knoten
ist nichts als ein Stock zur Verteidigung beim Vorankommen.
Bartsch schwingt ihn in wunderbaren Wortschöpfungen wie
„Lachsoldat“ und mit pointierten Reimen: „Parteien
will ich gern ergreifen/und alle in den Orkus schleifen.“
(...) Er kann bärbeißig sein, rücksichtslos
wetternd und trotzdem poetisch. „Kunst darf das“,
sagt er, „nur mit der Kunst können wir in den Abgrund
schauen.“
(...) Egal, wo er sich aufhält, der Dichter ätzt
mit wachem Blick und scharfer Feder. Er habe den
Eindruck, dass die Gesellschaft „in einem riesigen Verdummungsprozess“
stecke. Sie werde in erster Linie „durch die Finanzwirtschaft
umgestaltet“, verunstaltet also. Wilhelm Bartsch setzt
Gedichte dagegen.
Stimmungsvolle Zeichnungen von Gerd Mackensen und machen das
Buch zu einem Gesamtkunstwerk.
Michael Ernst, in: Sächsische
Zeitung,
Juli 2018
Geradezu atemberaubend ist der Reichtum
der lyrischen Formen, derer sich Wilhelm Bartsch bedient.
Ob es freie Rhythmen oder gereimte Gedichte, Lang- oder Kurzgedichte,
experimentelle oder tradierte Formen sind, immer erweist er
sich als Meister der Form. Das zeigt sich auch in
seinen Nachdichtungen, die zum Schönsten gehören,
was der Band enthält. Erinnert sei an die Sprachkraft,
die das 66. Shakespearesonett ausstrahlt ...
Die vitalen Farbzeichnungen von Gerd Mackensen kommentieren
mit ihrem hintergründigem Witz und ihrer Fabulierlust
die Gedichte oder stehen in einem reizvollen Kontrast zu ihnen.
Es ist eine Freude zu sehen, wie Dichtung und Malkunst zueinander
finden.
Dietmar Ebert, Palmbaum Heft 2/2018
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